Die Ecke zum 0:2.

Ein Pokalhalbfinale wie es man sich besser nicht vorstellen kann. Derbyheimspiel gegen den EC Dagersheim. Es gab schon viele emotional geladene Derbys, aber das gestrige hatte bereits nach 13 Minuten die Emotionen nur noch auf einer Seite, und zwar, auf der Dagersheimer. Die 1. Halbzeit im Telegramstil: Mit einem Freistoßtor in der 3. Minute, einem Kopfballtor in der 7. Minute und einem Eigentor in der 13. Minute war die Situation fast schon so wie in dieser Saison bei Dortmund gegen Schalke; und, es kam so. In der 32. Minute fiel das 0:4 und wie in Dortmund, ging es so in die Halbzeitpause.

Es sah 45 min. lang so aus, als ob der CSV Herrenberg keinerlei Wille auf den Platz bringt, das Pokalfinale erreichen zu wollen. Das Spiel lief auf einem anderen Kanal an fast jedem CSV Spieler vorbei. Torwartfehler, lasche Abwehrhaltung, und weit weg vom Gegner, fast schon ängstlich anmutend. Dann kam die ersehnte Pause und mit der ein Systemwechsel. Kurz nach Wiederanpfiff sah Kris, in seinem letzten Spiel im CSV Dress, dass der Keeper zu weit vor seinem Tor stand, zielte und traf über den Torwart hinweg in der 47. min. zum 1:4 Anschlusstreffer. Hoffnung keimte auf, und der EC hatte in dieser Phase die Systemumstellung des CSV nicht auf dem Schirm. Chancen wurden kreiert und der gegnerische Torwart musste ab und zu eingreifen. Immer wieder Nadelstiche setzend kamen die Gäste zu gefährlichen Konter. Und genau in dieser Herrenberger Drangphase gelang mit einer „missglückten“ Flanke über unseren besser werdenden Torhüter hinweg das 1:5. Markus musste mit Verdacht auf Bänderriss im Knie für Timo ausgewechselt werden und Leon kam für Tim. Diese personellen Veränderungen im Zentrum verursachten in der 69. min. Abstimmungsprobleme. Durch einen sehr gelungenen Schnittstellenpass der Gäste auf die Nr. 6, durfte dieser an diesem Tag sein Dreierpack schnüren. Somit war ein Dortmund gegen Schalke Spektakel nicht mehr zu erwarten. Wer so dachte, weit gefehlt!

Noch 20 min. waren zu spielen, und das Ziel des CSV Herrenberg wurde klarer, man wollte nun doch noch am bereits begonnenen, abendlichen Schützenfest teilnehmen. Patrick und das gesamte Team inzwischen unermüdlich arbeitend, sogar den Trainer an der Außenlinie auf puschend setzen immer wieder Akzente in Richtung Dagersheimer Gehäuse. Es schien gerade so, als ob die inzwischen vorgenommenen Wechsel das gesamte Team wachgeküsst hatten. Leon und Timo arbeiteten nach hinten und nach vorne. Jonas auf der Sechs peitschte sein Team nach vorne. Es kam wie es kommen musste, Leon zieht auf rechts an, nimmt Simon mit und Simon flankt flach vor den 16-er, Patrick zieht ab und der Ball zappelt im Netz. Ein wunderbarer Spielzug, auf den noch weitere folgten. Nur noch 2:6. Inzwischen war der ausgekugelte Zeh des in der 20. Minute ausgewechselten Gästespielers mit der Nr. 77, im Krankenhaus, wieder in Position gebracht, und 77 min. gespielt. Unsere Angriffsbemühungen wurden durch ein unnachahmliches Dribbling von Jonas D. zum 3:6 in der 86. min. gekrönt. Das Zentrum endlich in der Hand des CSV Herrenberg wurde Leon auf rechts frei gespielt durfte fast ungestört in den Strafraum ziehen und mit einem flachen Schuss ins lange Eck das 4:6 in der 90. min. markieren. 7 min. Nachspielzeit, und wo war eigentlich die Spielkultur der Gäste aus den ersten 70 min. geblieben? Hin und wieder wurde während dieser Drangphase ein Konter gesetzt, der aber in der inzwischen gut organisierten Abwehr und dem endlich im Spiel angekommen Keeper Ihren Meister fand. Das 5:6 lag in der Luft, zu spät aufgewacht oder in anderen Worten, war die Spielzeit für die Kicker des CSV Herrenberg zu kurz. 🙂

Fazit Nr. 1: Die erste Halbzeit komplett verschlafen und zu Recht 0:4 zurück gelegen, die 2. Hälfte besser ins Spiel gefunden, aufgewacht und 4:2 gewonnen.

Fazit 2: Was der ECD kann, können wir auch! 13 Minuten reichen auch uns um 3 Tore zu schießen. An dieser Stelle die besten Genesungswünsche an die Nr. 77 unserer Gäste und an Jochen und Markus vom CSV Herrenberg. Danke für Euren großartigen Support. Wir haben zwar das Finale nicht erreicht, haben aber in 13 Minuten an unsere Spielklasse angeknüpft die es in Zukunft jedem Gegner schwer machen wird gegen uns zu bestehen. Ein Spiel geht nun mal 90 Minuten Jungs. 😉

Mit dabei und in der 2. Halbzeit hervorragend gekämpft: Benaja, Jochen, Nathi, Jonas, Max, Oli, Markus, Tim, Simon, Patrick, Jonas D., Leon, Timo und Kris.